Lasst euch erzählen, was ich letzten Winter erlebt habe...
Ich ging, wie immer zu Mittag, mit meinem Hund Bobby spazieren und habe dabei ein Gespräch unter zwei Jugendlichen mitbekommen. Sie kamen offensichtlich gerade von der Schule und waren auf dem Weg nach Hause. Die Schneewälle am Straßenrand bezeugten stumm die heftigen Schneefälle der letzten Tage und die nass glänzende, inzwischen schneefreie Straße war von Splitt übersät. Einer der Jungen rutschte auf der ansteigenden Straße mit seinen absolut winteruntauglichen Sneakers auf dem Schotter aus und fiel hin. Sein Freund lachte ihn aus und meinte: „Ha, jetzt bist du endlich einmal ausgerutscht!“ Der Junge antwortete am Boden sitzend: „Nein, gar nicht wahr, ich bin gestern schon auf dem blöden Schotter ausgerutscht und gefallen. Es war überhaupt nicht das erste Mal. Dabei ist meine Hose wie jetzt ganz nass und schmutzig geworden. Der Schotter ist echt ätzend und schuld an meinem Sturz!“. Der andere Junge lachte weiter und der gefallene Junge wiederholte mehrmals seine Geschichte und beschimpfte weiter den Splitt und die nasse Straße. Tja, die Jugend, habe ich mir gedacht und ging schmunzelnd meines Weges.
Irgendwie setzte sich dieses Erlebnis in meinem Kopf fest und ich machte mir so meine Gedanken darüber. Ist es wirklich die so unerfahrene „Jugend“, die so verbohrt die Schuld wo anders sucht? Fragen Sie sich mal selbst wie oft Sie in ähnliche Situationen - in anderem Kontext - kommen: Vorgesetzte die ständig herumnörgeln, Arbeitskollegen die tuscheln, Partner die immer die falschen zu sein scheinen, Kinder die nicht auf einen hören, Menschen die nie zuhören, MitarbeiterInnen die ständig Fehler machen und trotzdem alles besser wissen, Menschen die ohne Rücksicht zu nehmen über einen hinwegfegen - und so weiter und so fort. Mal ganz ehrlich: Wem geben "Sie" die Schuld an Situationen die Ihnen nicht gefallen?
Warum sind immer die anderen schuld, dass etwas nicht so läuft wie wir das gerne hätten? Warum verlangen wir Veränderungsprozesse lautstark und jammernd von anderen und nicht von uns selbst?
In der Geschichte mit den beiden Jugendlichen ist klar, den Schotter können sie nicht wegzaubern. Eine große Erkenntnis mit tiefem Sinn daraus wäre: man rutscht nur dann nicht aus, wenn man vorausschauend andere Schuhe anzieht oder einen anderen Weg einschlägt.
Umgelegt auf die eigenen Situationen könnte man sagen: Menschen und manche Umstände kann man nicht ändern! Ich habe das schon versucht, glauben Sie mir, es funktioniert so überhaupt gar nicht 😉! Ändern kann man nur sein eigenes Verhalten!
Man entgeht ständigen Enttäuschungen und Ärgernissen des Lebens nur wenn man vorausschauender und resilienter wird, sich (um bei der Geschichte mit den zwei Buben zu bleiben) andere Schuhe anzieht oder einen anderen Weg einschlägt.
Zugegeben das klingt einfacher als es ist. Selbstreflektion kann arg unbequem sein, hilft allerdings ungemein weiter. Lassen Sie sich dabei unterstützen – ein Training mit Pferden verändert Ihre Perspektive, macht resilient und zeigt neue, spannende Wege auf!
Gehen Sie mutig Ihren eignen Weg - und es fangen die schönsten Geschichten an!
Herzliche Grüße
Angelika und Dakota